Schaak beendet Testphase und spricht über die bevorstehende Saison!
Interview: Sönke Brederlow
Dominique, Du startest dieses Jahr im Renault Clio Cup Central Europe. Was erwartest Du?
Dominique Schaak: Ich bin ganz ehrlich: Ich starte dieses Jahr völlig ohne Erwartung, um mir einfach selber den Druck von den Schultern zu nehmen. Ich komme natürlich nicht in den Renault Clio Cup, um Letzter zu werden und zu verlieren. Das ist mein eigener Ehrgeiz und Ansporn. Ich möchte mich im Laufe der Saison kontinuierlich steigern, viel lernen und gute Resultate einfahren. Das Fahrerfeld im Renault Clio Cup ist dieses Jahr so stark besetzt wie schon lange nicht mehr. Da ist es schwer eine Prognose zu treffen. Zusammen mit dem Team arbeiten wir sehr hart, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Was am Ende der Saison auf dem Zettel steht, werden wir nach dem letzten Rennen wissen.
Wie liefen die Testfahrten und Deine Saisonvorbereitung?
Die Testfahrten liefen sehr gut. Ich konnte nicht so viele Testkilometer abspulen, wie die meisten anderen Piloten, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Der Testrückstand macht sich momentan auf dem Zettel noch bemerkbar, denn bei den offiziellen Testfahrten in Hockenheim lag ich nur im Mittelfeld. Das erste Kräftemessen wird allerdings erst beim Auftakt in Oschersleben stattfinden und da werden die Karten neu gemischt. Die Vorbereitung auf die neue Saison war sehr hart, aber die körperliche Fitness ist nun mal das Wichtigste im Rennsport. Ich denke, dass ich gut vorbereitet in die neue Saison starten werde.
Wie lauten Deine Ziele für das Debütjahr?
Diese Frage würde ich gerne zur Mitte der Saison noch einmal gestellt bekommen. (lacht) Jeder Rennfahrer möchte am Ende des Jahres Meister werden und mit diesem Gedanken starte ich auch in jedes Rennen der Saison. Man braucht den Willen zum Siegen. Allerdings müssen wir realistisch bleiben: Einige Piloten fahren bereits seit mehreren Jahren im Renault Clio Cup und besitzen viel Erfahrung. Erfahrung, die mir mit diesem Auto noch fehlt. Deshalb greife ich nicht zu hoch nach den Sternen und sage, dass ein Top-10-Ergebnis eine gute Zielsetzung ist.
Du startest für das Ahrens Racing Team. Wie kam der Kontakt zustande?
Ich kenne das Ahrens Racing Team schon sehr lange. Wir lernten uns 2008 im ADAC Logan Cup kennen und entwickelten eine gute Freundschaft. Teamchef Alf Ahrens, sein Bruder Mike Ahrens und ich fuhren schon in vielen Rennserien gegeneinander. Wir haben immer gegenseitigen Respekt voreinander gehabt und bewahren diesen auch heute noch. Es ist in den Jahren so familiär geworden, dass etwas gefehlt hat, wenn Familie Ahrens nicht an der Rennstrecke war.
Alf Ahrens fuhr ein paar Jahre in der tschechischen Region, sodass man sich nicht mehr so regelmäßig sah. Nichtsdestotrotz hielten wir den Kontakt zueinander. Als Alf entschied, seine erfolgreiche Zeit als Fahrer zu beenden und zum Mentor und Teamchef für junge Piloten zu werden, ging alles ganz schnell. Er erzählte mir von seinen Plänen und dass er mich gerne als Fahrer im Team hätte. Da ich ohnehin eine neue Herausforderung für 2017 suchte, gingen wir diesen gemeinsamen Weg.
Aus Konkurrenten werden Freunde…
Ja, es ist ein ungewohntes, aber schönes Gefühl, nicht mehr gegen Alf, sondern für Alf zu fahren. Er gibt mir wertvolle Tipps, das schätze ich sehr und nehme es auch gerne an. Alf hat in den letzten Jahren sehr viel Erfahrung im Clio Cup gesammelt und war immer an der Spitze dabei, davon kann ich nur profitieren. Sein Vater Kurt Ahrens ist sogar in der Formel 1 gefahren und beim legendären 24h-Rennen in Le Mans für Porsche angetreten. Er ist eine echte Bereicherung für das Team und für mich ein sehr wertvoller Mensch. Kurt findet immer aufmunternde Worte, macht gerne Späßchen und ist jederzeit für einen netten Plausch zu haben.
Auf welches Rennen freust Du dich am meisten?
Der Rennkalender des Renault Clio Cup ist sehr vielseitig und von den Layouts der Strecken in allen Belangen sehr unterschiedlich. Eigentlich sollte man meinen, dass ich mich auf mein Heimrennen in der Motorsport Arena Oschersleben freue. Aber ich mag die Strecke eigentlich gar nicht so gerne. Stattdessen sind Spa-Francorchamps und der Hockenheimring meine Favoriten. Auch auf das Rennen in Zandvoort freue ich mich. Die Strecke in Dijon wird etwas Neues für mich, dort bin ich noch nie gefahren. Aber vielleicht zählt dieser Kurs nach dem Rennen zu meinen Lieblingsstrecken.
Sönke Brederlow: Ich danke dir für den Einblick in die bevorstehende Saison und wünsche dir alles gute!